Jedes Jahr am Dreifaltigkeitssonntag kommt eine kleine Kapelle, die im Truppenübungsplatz Grafenwöhr liegt, wieder zu Ehren. Als letztes noch intaktes Kirchlein im gesamten Übungsplatz befindet sich dort im Revier Tanzfleck seit mehr als 300 Jahren die Wolfschützenkapelle. Zu ihr findet in Bayern die einzige Wallfahrt statt, die in einem Sperrgebiet verläuft.
Die Überlieferung ihrer Errichtung geht auf einen Jagdunfall mit einem Wolf im 17. Jahrhundert zurück, so zeigt es das Altarbild. Ein in Not geratener Jäger flehte damals die heiligste Dreifaltigkeit und die Gottesmutter Maria um Hilfe an. Der Sohn des Waidmanns konnte den angeschossenen Wolf schließlich erlegen. Zum Dank für seine Rettung ließ der Jäger dort eine Kapelle errichten, die sogenannte Wolfschützenkapelle.
Da sie im Laufe der Jahrzehnte immer mehr verfiel, nahm sich 1967 der Bundesforst ihrer an und rettete sie vor dem Verfall. Seither pilgern Gläubige aus den umliegenden Pfarreien zu diesem historischen Kleinod im Grünen.
Vom Parkplatz am Erzhäusl aus machten sich wieder viele auf den Weg und beteten mit Diakon Dieter Gerstacker aus Hahnbach die Dreifaltigkeits-Andacht. Die Gottesmutter ehrte man mit dem Vilsecker Marienlied „Salve Regina“. Nach dem Segen dankte Diakon Gerstacker allen Teilnehmern für ihr Mitbeten und Singen. Den Forstleuten des Reviers Tanzfleck im Bundesforstamt Grafenwöhr sagte er ein herzliches Vergelts Gott für Pflege und Schmuck von Kapelle und Vorplatz und für die Bewirtung.