Sieben Jahre musste man auf solch ein Konzert in Vilseck warten, was unter anderem auch corona-bedingt war. Doch nun präsentierte sich der Kirchenchor von St. Ägidius den zahlreichen Besuchern von seiner besten Seite, und das nicht nur optisch, sondern vor allem akustisch. Dazu trug auch die wunderbare Akustik des Gotteshauses bei.

Stadtpfarrer Hrudaya Madanu begrüßte Akteure und Zuhörer zu einer außergewöhnlichen Stunde und war sich schon zu Beginn sicher, dass jeder Konzertbesucher auf seine Kosten kommen würde. Und er hatte nicht zuviel versprochen.

Die 31 Sängerinnen und Sänger hatte Chorleiter Franz Winklmann nach monatelangem Proben zu einem homogenen Klangkörper geformt. Und so war es dem engagierten Kirchenmusiker und Organisten gelungen, ein Zwanzig-Punkte-Programm zusammenzustellen, das beeindruckend dargeboten wurde und dem Chor große Disziplin abverlangte. Ein Ensemble aus ehemaligen Musikerinnen des Max-Reger-Gymnasiums Amberg, das dank der guten Verbindung des Chorleiters mit Wolfgang Herrneder zustande gekommen war, ergänzte den Hörgenuss mit Streichinstrumenten und Trompeten, komplettiert von Markus Lommer an der Orgel und Isabella Rauscher am Schlagzeug.

Mit der gesanglichen Aufforderung „Look at the world“ von John Rutter und „Alta trinita beata“, einer italienischen Komposition aus dem 15. Jahrhundert, leitete der Chor eine breite Palette aller Musikrichtungen ein. Instrumental ertönten die „Sinfonie de Fanfares“ von Jean Joseph Mouret und Johann Pachelbels „Canon in D.“

Besonders beeindruckten, a-capella gesungen, der von Franz Winklmann komponierte Satz „Salve Regina“ und das „Ave Maria, gratia plena“ von Michael Schmoll, arrangiert ebenfalls von Franz Winklmann. Auch das lateinische Ordinarium der Missa „Laetatus sum“ von Wolfram Menschick zog die Zuhörer in ihren Bann. Zum weihnachtlich-festlichen „Transeamus usque Betlehem“ erwies sich die „Heilige Nacht“ von J. F. Reichardt als stimmungsvoller Kontrast. Auch Mozarts „Ave verum corpus“ und „Jesus bleibet meine Freude“ von J. S. Bach fügten sich wohlklingend in das ausgewogene Programm ein.

Mit Pauken und Trompeten und dem Stück „La Rejouissance“ aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel vereinten sich auch Streichorchester, Bläser und Organist in bestechender Weise und zeigten ihr ganzes Können. „Geh unter der Gnade“ hieß der gesangliche Abschiedsgruß des Kirchenchores, dem das gemeinsame „O du fröhliche“ folgte.

Lang anhaltender Applaus belohnte die Mitwirkenden und vor allem den Organisator und Idealisten Franz Winklmann. „Für einen Laienchor war dies eine beachtliche Leistung“, so das Fazit eines fachkundigen Besuchers. Der allgemeine Wunsch aber lautete: „Bitte, lasst uns nicht wieder sieben Jahre auf das nächste Konzert warten!“